Einsatzübung Kfz Werkstatt
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Quelle Text: Dingolfinger Anzeiger 25.11.2024 Monika Ebnet
Quelle Foto: Monika Ebnet
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Einsatzübung bei Kfz Eder
Brandbekämpfung und Rettung vermisster Personen – Übung mit vielen Aufgabenbereichen
In der Kfz-Werkstatt Eder wurde Rauchentwicklung gemeldet und zugleich vier Personen als vermisst. Im Rahmen einer Einsatzübung waren die ehrenamtlichen Kräfte der Wehren Niederreisbach, Reisbach, Frontenhausen, Englmannsberg, Reith, Haberskirchen, Failnbach und Steinberg gefordert. Rund 80 Personen brachten sich in das Übungsszenario ein, die mit elf Fahrzeugen ausrückten. Und die Witterung meinte es nicht gut, Schneefall und Kälte forderten. „Im Ernstfall können wir uns das Wetter auch nicht aussuchen“, so einer der Feuerwehrler am Ende. Nachdem es eine Übung war, war bezüglich der Anfahrt klar vorgegeben: Sicherheit vor Schnelligkeit.
In der Halle und Werkstatt wurden insgesamt vier Personen vermisst. Beim Eintreffen der jeweiligen Wehren, koordinierte Kommandant Franz Hafeneder die Kräfte und wies ihnen ihre Aufgaben zu. Personenrettung, Aufbau von Wasserleitungen, Löschung des Brandherdes bis hin zum Schutz benachbarter Gebäude – man war gefordert.
Besonders die in einer Werkstatt typischen Gefahrenstoffe galt es im Blick zu haben. So übernahmen die Atemschutzträger zügig die Vermisstensuche. Die vollständig verrauchten Räume erschwerten dies. Zudem sind in einer Werkstatt verschiedenste „Stolperfallen“ anzutreffen. Bei Null-Sicht war daher Vorsicht und strukturiertes Arbeiten notwendig. Schnell konnten erste Personen fachkundig gerettet werden und zur Nachbetreuung übergeben werden. Die vierte Person war unter einem Fahrzeug eingeklemmt.
Mit Hebekissen und Tatkraft galt es diese zu befreien. Feuerwehrübergreifend wurde angepackt und das Miteinander dabei in den Mittelpunkt gerückt. Zur Brandbekämpfung und zum Aufbau der Widerstandslinie zu angrenzenden Gebäuden brauchte es entsprechende Wassermengen. Von drei verschiedenen Hydranten wurden die Leitungen aufgebaut. Schnell wurde klar, im Ernstfall müsste man wohl auch in Richtung Vils bauen.
700 Meter Wasserleitungen müssten dann zusätzlich schnell auf den Weg gebracht werden. Mit der Drehleiter der FF Frontenhausen hat man den Löschangriff aus der Höhe vorgenommen.
Die Übung wurde von Franz Hafeneder, Martin Gangkofer und Kreisbrandmeister Thomas Prinz ausgearbeitet. Bei der anschließenden Übungsbesprechung im Bauhof, in den die Marktgemeinde auch zu einer Brotzeit einlud, ging man nochmals im Detail auf die Abläufe und Abschnitte ein.
Blindes Verständnis
Viele wertvolle Erkenntnisse konnte man aus der Übung wieder gewinnen, eben was Wassermenge, Bereitstellungsräume und die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit betrifft. Viel Freizeit wurde wieder geopfert und das für den Dienst am nächsten, lobte später Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner. Dass sich auch so viele junge Kräfte einbrachten, wertete er als Zeichen der guten Nachwuchsarbeit in den Wehren. „Im Einsatz braucht es blindes Verständnis“, fasste er zusammen. Daher sei es für ihn wichtig, dass Wehren der verschiedenen Gemeinden auch im Übungsfall eng zusammenarbeiten, was hier wieder mustergültig umgesetzt wurde.
Forderndes Objekt
Ein besonderes Objekt habe man hier in Niederreisbach, begann Kreisbrandmeister Thomas Prinz. Er dankte der Familie Eder für die Möglichkeit, hier eine Übung abzuhalten. Auf das Gefahrenpotenzial und den Eigenschutz der Einsatzkräfte ging er ein. Kreisbrandinspektor Helmut Huber bestätigte die saubere Arbeit an den verschiedenen Stellen.
Bereitstellungsräume nutzen, Einsatzabschnitte einrichten, professionelle Rettung – die Arbeiten gehen Hand in Hand. Gerade die engen Verhältnisse im Gewerbegebiet verlangen strukturiertes Arbeiten, um eine Ausweitung eines Brandes zu verhindern. Jede Übung bringe dabei eine Verbesserung der Kräfte mit sich, denn nur mit Übungen könne man sich für den Ernstfall vorbereiten. Einen Dank richtete er daher auch an die Ausarbeiter des Ganzen.